Berkenhoff/ Siegwald
MANIFEST
Auf der Suche nach einer richtungweisenden Theatersprache begeben wir uns mitten
in die aktuell benutzten Strukturen und versuchen rigoros den Anstand des Konventionellen zu halten,
ihn zu braten und aufzuessen und gerade erst im Verdauen begriffen vor uns und dem Publikum auszubreiten, um in dem Filterkaffeesatz der alten Generationen, den Knochen der gefallenen Helden und Feinde und der eigenen Hühner aus dem Hinterhof, die Zukunft zu lesen.
Wir personifizieren das Theater. Anstelle des Selbstverwirklichungsfanatismus, bekommt der Instinkt der Sache sein Recht. Die Kunst gewinnt die Macht. Ein Stück, das Bausteine der Gesellschaft aufnimmt und frei von jeglicher Regel in Beziehung setzt.
Wir stellen uns der Verantwortung, dass wir öffentlich sind, ohne gerufen worden zu sein. In unserem Erbgut ist alles enthalten, was wir brauchen. Seht den glücklichen Zufall, oder die Hiobsbotschaft. Die Not: ist die Größe einiger weniger, welche die Bewegung anzetteln, in unserer Kultur untergegangen (-verflachung..)? Sind wir sogar da draußen auf der Bühne schon zuhause und haben uns eingerichtet? Wir hoffen nicht. Wir lachen uns halbtot, fallen um vor Lachen. Lachen aus Unsicherheit und Verzweiflung und mitten hinein in die Stille. Lachen, weil uns die Tränen fließen über die Einfachheit des Lebens und etwas darin darzustellen.
Man fängt erst an große Reden zu schwingen, wenn man am Abgrund steht. Da entsteht der Lückentext. Entlarvend deutet die Rede die Angst vorm Fallen an, offenbart den Abstand zur Realität und gibt sich der Lächerlichkeit preis.